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Magische
Magyaren
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Wenngleich
die Ungarn nur den Vize- Weltmeistertitel erringen konnten, so
gebührt es dieser Ausnahmemannschaft dennoch, Erwähnung zu finden. In
den frühen Fünfziger Jahren durften sie als die den Weltfußball
dominierende Nationalmannschaft gelten. Trotz allem ist der
Olympiasieg 1952 einzig nennenswerte statistischer Erfolg dieser
Weltklasse- Elf. Überdies ist noch das sogenannte "Jahrhundert-
Spiel" erwähnenswert: am
25.11.1953 trafen die Ungarn und England in der
"Festung" Wembley aufeinander.
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Mit 6:3 fügten die Ungarn dem selbsternannten Fußballmutterland
eine empfindliche Niederlage auf dem allerheiligsten Rasen zu.
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Ferenc
Puskas |
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Der
Namensgeber der Ungarn, die auch als "Puskas-
Elf" in die Geschichte eingegangen ist, Ferenc
Puskas, hat seinen festen Platz in der Fußball- Historie.
Begonnen hatte seine Karriere bei Honved Budapest, einem
Armee- Verein. Da er hier bis zu eben diesem Rang
aufsteigen konnte, hatte er lange Zeit den Spitznamen
"Major". Bereits mit 17 Jahren debütierte er in
der ungarischen Nationalelf und sollte eine Statistik
vorlegen, die ihresgleichen sucht: 83 Tore bei 84
Einsätzen. Noch eindeutiger ist seine Bilanz in der
ungarischen Liga, in der er in 349 Spielen sage und
schreibe 358 Treffer markieren konnte. Als 1956 in Ungarn
der Aufstand erfolgte, zog es Puskas in den Westen. |

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Er
flüchtete mit anderen nach einem Spiel in Bilbao und
verweilte zunächst in Wien, bevor er nach Absitzen einer
18- monatigen Spielsperre bei den "königlichen"
in Madrid anheuerte. Mit keinem geringeren als dem großen
Alfredo di Stefano bildete er hier einen Traum- Sturm, der
beachtliche Erfolge erzielen sollte. Fünf Mal wurde
Puskas spanischer Meister, ein Mal spanischer Pokalsieger,
drei Mal gewann er den Europapokal der Landesmeister und
ein Mal den Weltpokal. Bleibt noch zu erwähnen, daß er
vier Mal spanischer Torschützenkönig wurde. Seine
Torgefährlichkeit dürfte auch noch einigen wenigen
deutschen Schlachtenbummlern in schmerzlicher Erinnerung
sein - Puskas erzielte beim 7:3 im Finale um den
Europapokal der Landesmeister gegen Eintracht Frankfurt
vier Treffer. Nach dem verlorenen Endspiel 1954 sollte
Puskas trotz seiner Flucht aus Ungarn noch ein weiteres
Mal an einer Weltmeisterschaft teilnehmen. 1962 ging er
für Spanien an den Start, mußte jedoch schon nach der
Vorrunde die Koffer für die Heimreise packen. |
Am
17. November 2006 verstarb Ferenc Puskas im Alter von 79
Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. |
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Sandor
Kocsis |
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Ein
weiteres wichtiges Mitglied der starken Ungarn war Sandor
Kocsis, der das Fußballspielen auf der Straße mit
Freunden entdeckte. Ebenso wie er dann von Talentsichtern
des ungarischen Vorzeigeclubs Ferencvaros entdeckt werden
sollte. Hier begann er seine Karriere, die ihn auch in den
den Puskas- Club Honved bringen sollte. Kocsis zeichnete
sich vor allem durch seine enorme Sprungstärke aus, die
Grundlage seines herausragenden Kopfballspiels war. Daher
auch sein Spitzname: "Goldköpfchen". Im
Vorrunden- Aufeinandertreffen mit den deutschen Kickern
konnte Kocsis noch mit drei Treffern zum 8:3- Sieg
beitragen, im Finale allerdings wurde er von Karl Mai
"kaltgestellt". |
Auch
der Titel des Turnier- Torschützen (11 Treffer) konnte
den Olympiasieger von 1952 nicht über das verlorene
Finale hinwegtrösten. |
Ebenso
wie Puskas flüchtete Kocsis 1956 und fand auch sein
Glück in Spanien - allerdings beim Real- Konkurrenten FC
Barcelona. 1979 verübte er Selbstmord. |
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Freundschaft |
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Das
Trauma des verlorenen Endspiels haben die Spieler der
Ungarn nie überwunden. Torhüter Gyula Grosics sprach
noch zuletzt im ungarischen Fernsehen unter Tränen von
der verpassten Chance auf den Weltmeistertitel. Dennoch
hatte sich in den Jahren nach 1954 eine ausgeprägte
Freundschaft zwischen den beiden Mannschaften entwickelt.
Regelmäßige, gegenseitige Besuche sind Ausdruck dessen.
Von den drei bis dato noch lebenden ungarischen Ex-
Nationalspielern waren Gyula Grosics und Abwehrspieler Jenö
Budzanski eigens zur Trauerfeier für Fritz Walter am
23.06.2002 angereist. Der dritte, Puskas, konnte die Reise
aufgrund einer schweren Erkrankung (Parkinson'sche
Krankheit) nicht antreten. Auch
das Kommen von Imre Bozòky, Präsident des Ungarischen Fußball-Verbandes,
zeugt von dieser Verbundenheit.
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rechtliches]
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